Den IC-Bus, welcher von der Bahn liebevoll als „der kleine Bruder der Bahn“ beworben wird, sieht man öfters, wenn man durch Prag spaziert. Das hat einen Grund: seit der Liberalisierung des Fernbus-Marktes im Jahre hat die Bahn die Verbindungen massiv ausgebaut. Damit hat man die letzten D-Zug-Verbindungen ( u.a. zwischen Nürnberg und Prag) ersetzt bzw. auch Prag günstig ans Süddeutsche Bahn-Netz angeschlossen. Und das aus meiner Sicht zu sehr günstigen Preisen.
Neben den Vorteiles des IC-Busses möchte ich auch auf die einzelnen Strecken eingehen.
Was sind die Vorteiles des IC-Busses?
Der grösste Vorteil aus meiner Sicht ist die direkte Verbindung der Städte nach Prag, ohne die vielen Zwischenhalte der anderen Fernbusanbieter. Dies verringert die Fahrtzeit deutlich.
Desweiteren gelten für alle Buslinien Sparpreise (die sich nach der Streckenlänge richten – je nach Strecke ist man von 9-29Euro dabei). Zusätzlich bekommt man mit der Bahncard (25 oder 50) nochmals 25% Rabatt auch auf den Sparpreis.
Ausserdem kann man, wie bei der Bahn üblich, seine Kinder kostenlos mitnehmen (bis zum 15. Geburtstag des Kindes). Gerade für Familien ist das natürlich ein unschlagbares Angebot.
Die Busse sind komfortabel ausgestattet. Das WLAN funktioniert in Deutschland und Tschechien recht gut. In einigen Bussen ist ein Mediensystem installiert, was über WLAN erreichbar ist und im Browser läuft (Smartphone/Tablet). Der Mehrwert hält sich aus meiner Sicht aber in Grenzen. An jedem Doppelsitz findet man ausserdem Steckdosen.
Im Unterschied zu den anderen Fernbuslinien halten die IC-Busse am Prager Hauptbahnhof (Praha hlavní nádraží) und nicht am Busbahnhof (Florenc). Man spart sich damit durchaus den einen oder anderen Weg.
Strecke Mannheim-Heidelberg-Nürnberg-Prag
Die Strecke ist nach der Liberalisierung schnell ein Klassiker geworden. Anfangs gab es 2 Teilstrecken (welche man auch noch einzeln buchen musste) zwischen Mannheim-Nürnberg und Nürnberg-Prag. Inzwischen ist es eine Strecke, welche seit letztem Jahr auch über Heidelberg führt (Achtung: gilt nicht für jede Fahrt) und eine längere Pause in Nürnberg einlegt. In Prag kommt man direkt am alten Terminal des Hauptbahnhofs (Praha hlavní nádraží) an.
Die Preise liegen zwischen 9 Euro (Nürnberg<->Mannheim/Heidelberg) und 29 Euro (Mannheim<->Prag), wobei es immer wieder Aktionen gibt, welche preislich nochmal etwas attraktiver sind. Aktuell z.b. kann man für 24 Euro Mannheim-Prag buchen (Stand 24.10.2016).
Die Teilstrecke Nürnberg-Prag wird 9x täglich bedient, die Gesamtstrecke Mannheim/Heidelberg-Prag allerdings nur 4x.
Strecke Leipzig-Prag
Die Strecke Leipzig-Prag ist erst dieses Jahr gestartet und wird 2x täglich bedient (Samstag bzw. Sonntags tw. nur 1x). Tickets gibt es ab 19 Euro, wobei man auch hier natürlich den Bahncard-Rabatt nutzen kann. Die Fahrzeit beträgt knapp 4 Stunden. In Prag hält bzw. startet der Bus ebenfalls wieder am Prager Hauptbahnhof (Praha hlavní nádraží).
Strecke München-Prag
Auch die Strecke München-Prag ist bereits für 19 Euro buchbar. Bahncard-Inhaber sparen auch hier wieder 25%. Die Strecke wird 3x täglich bedient. Die Haltestelle in München ist der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) Hackerbrücke, welcher unweit des Hauptbahnhofes liegt. 1x täglich wird der Münchner Flughafen angesteuert (was die Fahrzeit um 15 Minuten verlängert). Die normale Fahrtzeit liegt bei etwa 4,5 Stunden.
Fazit
Der IC-Bus ist für Urlauber, welche aus dem Süden Deutschlands kommen (bzw. eine kurze Anfahrt zu den Abfahrtsorten haben) eine sehr günstige und recht schnelle Möglichkeit einen (Kurz-)Urlaub zu verbringen. Gerade mit Kindern kommt man eigentlich garnicht günstiger nach Prag.